Infoveranstaltung mit großer Resonanz

Kommunale Wärmeplanung in Zülpich: Informationsveranstaltung mit großer Resonanz
Wie kann die Wärmeversorgung in Zülpich klimafreundlich, bezahlbar und zukunftssicher gestaltet werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der öffentlichen Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung am 1. April 2025 in Zülpich. Zülpich hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Ein zentraler Baustein auf diesem Weg ist die kommunale Wärmeplanung (KWP), die derzeit in Kooperation mit dem Team Wärmewende der e-regio erarbeitet wird.

Zahlreiche Interessierte waren der Einladung der Stadt gefolgt, um sich über den aktuellen Stand der Planungen zu informieren. Das Team Wärmewende, das die Stadt fachlich begleitet, stellte zentrale Ergebnisse vor – darunter die Analyse der Heizsituation in Zülpich. Insgesamt sind rund 7.000 Heizungsanlagen in Betrieb. Etwa ein Drittel ist jünger als zehn Jahre, während rund 16 % bereits über 30 Jahre alt sind – ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Anlagen in den kommenden Jahren ersetzt werden müssen. Darüber hinaus wurden geeignete Lösungen für Wärmeversorgungsgebiete vorgestellt und Potenziale zur Nutzung von Wärme aus Gewässern und Kläranlagen dargestellt.

Um die Wärmeversorgung zukunftsfähig zu planen, wurde Zülpich in sogenannte Baublöcke unterteilt, die Gebäude ähnlicher Nutzung zusammenfassen. So lassen sich für verschiedene Teilgebiete geeignete und individuelle Lösungen entwickeln: von Wärmenetzen über dezentrale Systeme bis hin zu möglichen Wasserstoffanwendungen. Die entwickelten Kartenausschnitte (siehe Abbildung 2) zeigten anschaulich, welche Versorgungsart sich wo besonders gut eignet – ob zentral, dezentral oder hybrid.
In Teilen der Innenstadt und in mehreren Stadtteilen bieten sich gute Voraussetzungen für Wärmenetze, während andere Gebiete besser durch dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen, Biomassekessel oder hybride Lösungen versorgt werden können.

Im Anschluss hatten die Interessierten beim Gallery Walk die Möglichkeit, sich an mehreren Infostationen im Detail über die Zwischen-ergebnisse der Wärmeplanung zu informieren. Die Fachleute erklärten die Karten und Analysen, beantworteten Fragen und gaben Einblicke in technische Hintergründe. Gezeigt wurde für einzelne Gebiete, ob sie sich für zentrale oder dezentrale Wärmeversorgungsformen eigenen, welche Energieträger den aktuellen Wärmebedarf decken und welche Wärmebedarfe in den einzelnen Straßenzügen und Quartieren vorliegen. Auch speziell geeignete Bereiche für den Einsatz von Wärmepumpen wurden hervorgehoben. Die Karten ermöglichen eine differenzierte Betrachtung und helfen, die Möglichkeiten der zukünftigen Wärmeversorgung vor Ort besser zu verstehen.
Alle gezeigten Karten stehen auch online unter zuelpich.deine-waermewende.de zum Download bereit.
Den Abschluss des Abends bildete eine Podiumsdiskussion, bei der technische und rechtliche Fragestellungen vertieft wurden. Auf dem Podium sprachen Pascal Diefenbach (Bezirksschornsteinfeger), Christoph Hartmann (Technischer Dezernent der Stadt Zülpich), Manfred Scheff (Energieberater des Kreises Euskirchen) und Manuel Thom (Leiter des Team Wärmewende). Gemeinsam beleuchteten sie unter anderem die Zukunft bestehender Heizsysteme, mögliche Übergangsfristen, Fördermöglichkeiten und die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Wärmewende.
Die Veranstaltung war der Auftakt für die Offenlage des Zwischenberichts vom 31. März bis zum 30. April 2025. Während dieses Zeitraums wurde der Zwischenbericht zur Verfügung gestellt und Bürgerinnen und Bürger konnten Hinweise und Anregungen einreichen. Die finale Verabschiedung der Wärmeplanung durch den Stadtrat ist für den 8. Juli 2025 vorgesehen.